Gaspreise steigen im April

Veröffentlicht am 06.05.2024 von Nathalia Brüseke

Hintergründe

Infolge des Angriffs Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 sind die Energiepreise in Europa gestiegen- auch Deutschland war stark davon betroffen, weil Russland bis zu diesem Zeitpunkt als der wichtigste Gaslieferant galt.

Bereits vor dem Überfall ist die Situation auf dem Energiemarkt angespannt gewesen, mitunter aufgrund hoher Rohstoffkosten und andauernder Spannungen in der Außenpolitik.

Diese Verkettung der Ereignisse führte letztlich dazu, dass sich die Gaspreise für Endverbraucher mitunter mehr als verdoppelten. In den letzten Jahren gab es einige Bemühungen durch die Regierung, die Entwicklung der Gaskosten für die Bürger zu senken.

So gab es im Jahr 2023 neben der Strompreisbremse auch die Gaspreisbremse und auch die Umsatzsteuer wich für einen bestimmten Zeitraum vom üblichen Standard ab.

Umsatzsteuer

Ab Oktober 2022 wurde die Umsatzsteuer auf Gas und Fernwärme von 19% auf 7% gesenkt. Der staatliche Anteil am Preis dieser Energiearten sank also deutlich; allerdings war dies von Anfang an eine befristete Änderung. Ab April 2024 wird die Umsatzsteuer wieder auf ihr übliches Niveau von 19% angehoben.

Allerdings hat sich der Energiemarkt insgesamt wieder erholt. Durch die milden Winter wurde weniger Gas verbraucht- aber auch durch die bewusste Entscheidung vieler Privatleute und Firmen, Energie zu sparen.

Auch hat Deutschland die letzten Jahre genutzt, um auf dem Energiemarkt neu zu verhandeln- vor allem da aus Russland nun gar kein Gas mehr direkt importiert wird. So wird nun zum Beispiel mehr Gas aus Norwegen und den Niederlanden bezogen und aus den USA wird vermehrt Flüssiggas geliefert. Dazu wurde im Januar 2023 das erste LNG-Terminal Deutschlands in den Regelbetrieb genommen, zwei weitere Terminals folgten bereits und drei weitere werden noch in diesem Jahr dazukommen. An diesen Terminals kann das gelieferte Flüssiggas regasifiziert werden, damit es anschließend wie gewohnt für unsere Heizungen und Gasherde zum Einsatz kommt.

Da durch diese Anpassungen die Gaskosten insgesamt wieder deutlich gesunken sind, gab es keinen Anlass, die niedrige Umsatzsteuer beizubehalten.

Was heißt das für Verbraucher?

Der Gaspreis erhöht sich im April 2024 schlagartig, und das um ganze 12%. Zuletzt ist der Gaspreis allerdings auch so stark gefallen, dass er sogar unter dem Niveau vom Herbst 2021 lag.

Der Energiemarkt bleibt also nach wie vor dynamisch und stark umkämpft. Die insgesamt fallenden Energiekosten wirken der steigenden Umsatzsteuer entgegen, werden diese aber sicherlich nicht abfangen. Es ist abzuwarten, wie der Markt sich langfristig entwickelt- kurzfristig aber müssen Endverbraucher sich auf deutlich höhere Gaspreise einstellen. Da dies sicherlich zu vielen Vertragskündigungen und Anbieterwechseln führen wird, können wir mit einiger Turbulenz auf dem Markt rechnen.

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